Thomas Pernes
Biografie


Geboren 1956 in Wien.
Klavierstudium bei Bruno Seidlhofer, Komposition bei Roman Haubenstock-Ramati.

Den Beginn seiner Karriere markiert die Uraufführung des 1. Streichquartetts 1976 im Wiener Konzerthaus. In den kommenden Jahren folgten Aufführungen und Aufträge namhafter Veranstalter und Institutionen der Neuen Musik. Bereits Anfang der Achtziger-Jahre des vergangenen Jahrhunderts - in einer Zeit, in welcher der Begriff "Cross-over" noch nicht geprägt war - begann Thomas Pernes den Bereich der klassischen Avantgarde zu erweitern, indem er Elemente der Volksmusik und des Jazz in seine Werke integrierte, ebenso wie er auch Elektronik zur Erweiterung der kompositorischen Möglichkeiten einsetzt.

In den Neunziger-Jahren folgte die Entwicklung einer eigenen, als "Klangtheater" bezeichneten Musiktheaterform, die als Charakteristikum statt eines Handlungsablaufes die Darstellung humaner Zustände, Gefühle, Assoziationen in einer durch die Musik vorgegebenen Dramaturgie bietet: "Wenn Thomas Pernes davon spricht, daß das Klangtheater Abbild der Wirklichkeit, Abdruck ist, so darf man dabei nicht nur oberflächlich daran denken, daß Alltägliches, z.B. Geräusche, Gesprächsfetzen, Gedanken, Zitate u.s.w. in die Gebilde hineinmontiert werden, sondern vor allem ist es diese aus dem Disparaten und Divergenten und dessen Eigenbewegung paradoxerweise doch entstehende Einheit, welche in ihrer dialektischen Struktur der Wirklichkeit entspricht. Wie Hegel von der Wirklichkeit, vom Wahren sagt, ist auch das Klangtheater der bacchantische Taumel, an dem kein Glied nicht trunken ist."

Thomas Pernes schuf Auftragswerke und Performances für: Donaueschinger Musiktage, ISCM World Music Days in Jerusalem, Daiichiseimei Hall / Tokyo, IRCAM / Paris, Kennedy Center of the Performing Arts / Washington, Pan Music Festival / Seoul, Alte Oper Frankfurt, Europäisches Musikfest Stuttgart, Holland Festival / Amsterdam, Biennale/ Venice, Musikprotokolle im steirischen herbst, Wiener Staatsoper, Internationales Bucknerfest Linz, ars electronica, Wiener Festwochen, Wiener Musikverein u.a.